Golfschläger – einfach erklärt
Mal ehrlich – sind Sie mit Ihrem Golfschwung so richtig zufrieden? Oder sind Ihnen Begriffe wie Slice und Hook keine Unbekannten. Fehlschläge mangels passender Ausrüstung müssen Sie nicht länger akzeptieren. Golfschläger sind natürlich nicht an allem schuld, wie mancher Golfer zu glauben scheint, aber sie haben durchaus eine große Auswirkung auf das Schwungverhalten oder die daraus resultierende Flugbahn, wenn sie nicht an die individuellen Spielereigenschaften angepasst sind. Natürlich muss auch die Qualität entsprechend sein – damit man mit dem Equipment lange Freude hat.
Golfschläger anpassen – Custom Fitting
Viele Golfer spielen mit der falschen Ausrüstung und würden eigentlich besser spielen, hätten sie doch das richtige Material in der Hand. Deshalb bieten ordentliche Golffirmen das Custom Fitting an. Beim Custom Fitting wird Ihnen der Schläger sozusagen auf „den Leib geschneidert“. Hier werden unter Einbeziehung z. B. der Körpergröße, des Schwungverhaltens etc. Ihre persönlichen Spielereigenschaften ermittelt, ausgewertet und analysiert und auf den Schläger „übertragen“. Grafitschaft oder Stahlschaft, Schaftflex, Länge, Liewinkel, Loft, hoher oder niedriger Schwerpunkt im Schlägerkopf – Fragen, mit denen man ohne professionelle Unterstützung schnell überfordert ist. Deshalb verlassen Sie sich hier nicht auf „Halbweisheiten“ und lassen Sie sich vorab sehr, sehr gut beraten! Denn „Schlägerbauen“ ist eine Kunst für sich und nur wenige machen das wirklich richtig!
Golfschläger – Loft
Beim Golfschläger Loft handelt es sich um die Neigung des Schlägerkopfes, die darüber entscheidet, wie hoch der Ball fliegt. Durch Veränderung des Golfschläger Lofts (höher oder niedriger) kann man die Höhe und die Länge der Flugbahn direkt beeinflussen. Bei niedrigem Loft und ausreichender Schlägerkopfgeschwindigkeit fliegt der Ball weiter und verzeichnet eine flachere Flugbahn. Im umgekehrten Fall fliegt der Ball höher und kürzer, wenn die Schlägerkopfneigung höhere Gradzahl aufweist. Voraussetzung in beiden Fällen ist, dass Schwung und Geschwindigkeit des Spielers für das Equipment die passenden Voraussetzungen bieten. Bei Golfern mit zweistelligem Handicap ist es kaum notwendig, den Golfschläger Loft zu verändern, Golfer mit sehr niedrigem Handicap können das Potential, dass eine Loftanpassung bietet wirklich nutzen.
Golfschläger – Lie
Als Golfschläger Lie bezeichnet man den Winkel zwischen Schlägerschaft und Schlägerunterkante (Schlägersohle). Das ist ein ausschlaggebendes Kriterium für in der Regel alle Golfer. Wenn die Körpergröße „normal“ ist, ist oft keine Anpassung notwendig. Interessant und notwendig wird diese Einstellung der Kopfneigung, wenn die körperlichen Eigenschaften nicht der so genannten Norm entsprechen. Denn eine unpassende Kopfneigung macht einen sauberen Schwung beim Golfen ausserordentlich schwierig. Ist ein Spieler beispielsweise 160 cm groß, würde er im Regelfall eine Anpassung der Kopfneigung benötigen, die um 4° flacher ist, als der Standard. Einfach erklärt, würde die Golfschläger Spitze nach unten gebogen. Die Auswirkung eines nicht-angepassten Golfschlägers ist im exemplarischen Fall, dass die Bälle nach links tendieren bzw. fliegen. Der Ball würde dünn getroffen (getoppt) und man würde den Ball eher mit der Golfschläger-Ferse treffen – deswegen wird von Sockets und Socket-Gefahr gesprochen. Spielt man eine gewisse Zeit mit falsch angepassten Golfschlägern, wird der Golfschwung verschlechtert, da man die Defizite des mangelhaften Golfschlägers ausgleichen muss und einen Fehler in der Regel leider durch einen anderen kompensiert!
Golfschläger – Schaftlänge
Generell wird die Schaftlänge der Golfschläger nur verändert, wenn es wirklich notwendig ist. Milliardensummen werden in die Golfentwicklung investiert. Roboter schlagen täglich mehrere 1.000 Bälle. Das beste Ergebnis wird durch eine normale Schlägerlänge erzielt. Beispielsweise ist Vijay Singh über 190 cm groß, seine Golfschläger sind normal (Standard) lang, lediglich der Lie wurde entsprechend mit 4° aufrecht an seine Körpergrösse angepasst. Absolut nicht zu empfehlen ist ein verkürzter Golfschläger (übrigens mit kaum einer Ausnahme). Wird ein Golfschläger verkürzt, wird das Schwunggewicht des Golfschlägers viel zu leicht, d. h. grundsätzlich würde ein Testergebnis zeigen, dass die Flugbahn und damit die Länge des Ballfluges darunter leiden würden. Viel schlimmer noch ist die Auswirkung (des „verkürzten Schlägers“), dass sich der Schaftflex, also die „Biegsamkeit“ des Schaftes verändert! Wird z. B. bei einem Golfschläger mit Herren Regular flex Schaft der Schaft um 2,54 cm verkürzt, wird der Schaft sehr „unbiegsam“ also härter (die Einstellungen gehen dann in den stiff- bzw. xstiff-Bereich, der Schläger wäre in diesem Zustand für so manchen Golfer völlig ungeeignet. (Verkürzen Sie Ihren Golfschläger ausschliesslich nach einer professionellen Beratung und lassen Sie die Änderungen nur von erfahrenen Profis vornehmen!) Der umgekehre Fall gilt bei einer Verlängerung des Schlägerschaftes. Die Grundregel lautet hier „die Lieanpassung der Schaftverlängerung vorzuziehen“. Bis ca. 190 cm Körpergröße wird empfohlen, den Liewinkel aufrecht anzupassen (die Schlägerspitze nach oben zu biegen) und nur wenn es wirklich notwendig ist, den Schaft zu verlängern.
Fast jede Golffirma (z. B. Titleist, Mizuno, Bridgestone) empfiehlt Golfschläger maximal um ein ½ inch zu verlängern. Bei einer Körpergröße unter ca. 220 cm Körpergröße, machen demzufolge Fitting-Anfragen wie z. B. 2 inch länger, 4° aufrecht keinen Sinn. Oft werden sinnlose Kundenanfragen oder Wünsche leider oft trotzdem von unbekannteren Golffirmen umgesetzt, zurückgelassen wird nach dem einmaligen Geschäft der missgestimmte Kunde. Liewinkel können oft nicht angepasst werden, da es sich bei den Schlägerköpfen um minderwertiges Material (Metall) handelt, dass bei der Anpassung der Neigung in seine Bestandteile „zerfällt.“ Die nachträgliche Verlängerung eines Schlägerschaftes (eine Methode der 60er und 70er Jahre) ist nicht anzuraten, im Idealfall wird der Golfschläger entsprechend mit einem längeren Schaft gefertigt. Nachträgliche Verlängerungen haben immer Auswirkung auf die aufeinander abgestimmten Einzelkomponenten eines Schlägers. Das Schwunggewicht würde zu schwer und der Schaft entsprechend weicher. Sollte die Körpergröße des Spielers eine Verlängerung des Golfschlägers um mehr als ½ inch erfordern, dann sollte der Golfschläger mit einem Kopfuntergewicht gebaut werden.
Golfschläger – Schaftflex
Der Flex bezeichnet die Biegsamkeit des Schaftes und entscheidet über die Richtung und die Länge des Ballflugs. Wichtig: Nicht der Körperbau ist entscheidend für die Auswahl des Flex, sondern auschliesslich die Geschwindigkeit mit der der Golfschläger auf den Golfball trifft.
Folgende Golfschläger Flexes werden angeboten:
Ladies (L) – geeignet für Damen, Herren und Senioren mit sehr geringer Golfschläger Schwunggeschwindigkeit (ca. unter 60 mph)
Allround (A)/ Senior (S)/ Medium (M) – für kräftige Damen oder Herrn mit mässiger Golfschläger Schwunggeschwindigkeit (ca. 60 – 75 mph)
Herren Regular (R) – sehr sportliche Damen und Herren (mit normaler Golfschläger Schwunggeschwindigkeit (ca. 75 – 90 mph)
Stiff (S) manchmal auch Firm (F) – für sehr sportliche Herren und gleichzeitig gute Golfer mit hoher Golfschläger Schwunggeschwindigkeit (ca. 90-100 mph)
X Stiff (XS) – für sehr gute Profis geeignet mit extrem hoher Golfschläger Schwunggeschwindigkeit (ab 100 mph).
Bei den einzelnen Schaftvarianten gibt es auch bei den verschiedenen Herstellern Unterschiede. So ist z. B. ein Grafitschaft der Marke „Grafalloy Blue“ mit R Flex härter als ein Grafit Stiff-Schaft der Firma Callaway. Ob so oder so, in jedem Fall muss der Schaft zu Schwung und Schwunggeschwindigkeit passen. Die Auswirkung eines zu weichen Golfschläger-Schafts ist, dass der Ball tendenziell nach links fliegen und zu niedrig fliege wird. Ist der Schaft zu hart, wird der Golfball tendenziell folgende Flugbahn verzeichnen: kurz, nach rechts und hoch.
Golfschläger – Kick Point
Der Kick Point des Golfschläger Schaftes bezeichnet den Bereich, an dem sich der Schaft am meisten biegt. Ein niedriger Kick Point bedeutet demzufolge, dass der Biegepunkt des Schaftes sich näher Richtung Schlägerkopf als Richtung Griff befindet: Der Ball fliegt relativ hoch. Ein hoher Kick Point bedeutet demzufolge, dass der Biegepunkt des Schaftes sich näher Richtung Griff als Richtung Schlägerkopf befindet: Der Ball fliegt relativ niedrig. Ein mittlerer Kick Point bedeutet, dass der Biegepunkt sich ungefähr in der Mitte des Schaftes befindet: Normaler Ballflug. Die Auswirkungen der unterschiedlichen Kick Points sind nicht so gravierend, da diese in der Regel nicht über gutes oder schlechtes Golf entscheiden werden.
Golfschläger – Torque Wert
Der Torque Wert bezeichnet die Verwindungsteife des Schlägerschaftes. Je höher der Torque Wert, desto grösser ist die Verdrehung des Schaftes im Treffmoment. Je kleiner der Torque Wert, desto geringer ist diese Verdrehung. So kann zum Beispiel bei einem Spieler mit hoher Schwunggeschwindigkeit ein zu hoher Torque Wert durch die starke Verwindung des Schlägerschaftes im Treffmoment zu unpräzisen Schlägen führen. Im umgekehrten Falle kann bei einem Spieler mit geringer Schwunggeschwindigkeit ein zu niedriger Torque Wert zu Längenverlust beim Schlag und zu einem eher unangenehm harten Gefühl im Treffmoment führen.
Golfschläger – Griffe
Auswirkungen auf den Ballflug hat natürlich auch der Griff am Schlägerschaft. Ein dicker Griff fühlt sich meistens zwar angenehmer an, ist aber nicht zwangsläufig besser. Ist der Griff für die Handgröße unpassend, kann sich das folgendermaßen auswirken: Bei einem zu dicken Griff ist die Ball-Tendenz leicht rechts (die Handrotation ist langsamer und fällt dem Golfer oft schwer). Bei zu dünnen Griffen ist die Ball-Tendenz eher nach links (die Handrotation ist einfacher und schneller). Grundsätzlich wird ein dicker Griff ab einer Handschuhgröße L (Large) oder XL (Extralarge) empfohlen. Die Handschuhgrößen M (Medium), ML (Mediumlarge) bei manchen Firmen auch Größe L (Large)) entsprechen eher den Standardgriffstärken.
Golfschläger – Markenschläger oder No-Name-Golfausrüstung?
Markenschläger sind beim Golf auch deshalb erfolgreich, weil diese in der Regel auch qualitativ hochwertiger sind. Wenn eine neue Firma Qualität bei Golfschlägern produziert, dann wird diese relativ schnell auch eine bekannte Marke. Die Firma Callaway wurde z. B. 1982 gegründet und war bis 1993 ziemlich unbekannt. Dann wurde das „Super-Holz“ (Big Bertha) produziert und Callaway wurde innerhalb von drei bis vier Jahren zum Marktführer. Firmen wie Ryder, Northwestern, Daiwa und Maremann haben ihre Marktposition von 1980 und 1990 bereits verloren. In Deutschland liegt das Duchschnitts-Handicap bei ca. -30, in den USA (dem größten Golfmarkt weltweit) liegt dieses bei durchschnittlich -10,8. Der weltweite Golfmarkt und die Beliebtheit von allen Golfschlägern sind entscheidend, welche Marke zum Einsatz kommt. Beeinflußt wird diese Entwicklung entscheidend durch die erfahrenen Golfer!
Bei der Produktion eines neuen Schlägermodells entstehen für Grosshersteller Kosten in 6- bis 7-stelliger Höhe. Nur durch die hohe Produktionsmenge von z. B. über 1.000.000 Golfschlägern einer Serie kann ein vernünftiger Preis für den Endverbraucher erzielt werden. Qualität hat seinen Preis und Markenschläger sind qualitativ deutlich besser als No-Name-Schläger – aber auch ein guter Golfschläger hilft nicht, wenn der Golfer nicht über die nötige Technik verfügt, den Schwung ordentlich auszuführen. Auf Dauer empfiehlt es sich aber in jedem Fall, einmal eine vernünftige Golfausrüstung zu kaufen, als alle Jahre die Golfausrüstung zu wechseln, weil das Material nicht mehr „mitmacht“.
Golfschläger – ist teuer immer besser?
Auch wenn es eine Verbindung zwischen Qualität und Preis gibt, muss „teuer“ nicht immer „besser“ sein. Sehr oft kann ein Mittelklasse Golfschläger (z. B. Mizuno MX-19, Cobra, Precept EC 603) sehr oft passender und besser für Einsteiger sein, als ein teuer geschmiedeter Schläger oder ein Golfschläger mit einer unpassender Charakteristik. „Ich bin Einsteiger, ich spiele erst zwei Jahre mit einem billigen Golfschläger und wenn ich gut bin kauf ich mir etwas bessere Golfschläger?“ Diese Aussage ist klipp und klar falsch!!! Oft verhindert minderwertige Qualität die Möglichkeit aus der bestehenden Schwungtechnik das optimale Feedback zu erzielen. Es ist immer vernünftiger, sich anständige Mittelklasse Golfschläger (Auslaufmodelle sind relativ preiswert), als sich mit minderer Qualität den Schwung oft auch noch zu verderben. Der Wertverlust bei No-Name-Schlägern ist zudem wesentlich höher als der Wertverlust bei Markenschlägern. Erfahrene Golfer kaufen kaum No-Name-Modelle – sparen ist manchmal eben nicht die preiswerte Alternative!
Bedauerlicherweise ist die Gewinnspanne für den Verkäufer bei No-Name Golfschlägern im Vergleich zu Markenschlägern deutlich höher, sodass es wohl für manchen Verkäufer allzu verlockend ist diese anzubieten. Was erfahrungsgemäß hier bleibt, ist der unzufriedene Kunde, der früher oder später feststellen wird, dass er einen Fehlkauf getätigt hat!
Ich weiß nicht ob ich beim Golfen bleibe?
Trotzdem sollte man sich eine anständige Golfausrüstung kaufen – wenn mit minderwertigen Golfschlägern gespielt wird, ist die Gefahr, dass der Einstieg ins Golferleben gleichzeitig auch den Ausstieg bedeutet deutlich größer!
No-Name Golfschläger kommen von den gleichen Herstellern wie Markenfirmen?
Falsch! Die große Mehrheit von Golfschlägerköpfen wird in Asien gefertigt. Markenhersteller produzieren manchmal selbst, haben jedoch vertraglich in der Regel ausgeschlossen, dass Kopien als No-Name Golfschläger oder Schläger mit einer ähnlichen Qualität für jemand anderen produziert werden. Eine Ausnahme ist Ping, mit Produktionsstätten in den USA und Mexiko.
Eisen – brauche ich ein ganzes Set?
Ja! Am Anfang ist es nicht notwendig „so viele“ Golfschläger zu haben, aber empfohlen wird 5-SW (5, 6, 7, 8, 9, PW, SW). Trotz der Tatsache, dass jeder Golfer wohl anfangs seinen favorisierten Golfschläger hat (meistens Eisen 7) und der Meinung ist, dieser würde dann auf dem Weg bis zum „Grün“ für ihn ausreichend sein, macht man immer die gleiche Feststellung: Innerhalb kurzer Zeit, (erfahrungsgemäß im Laufe eines Jahres), werden mehrere Schläger benötigt, um verschiedene Längen und Lagen zu spielen. Manchmal ist es seitens eines Herstellers dann nicht mehr möglich, Golfschläger nachzubestellen – zudem ist der Wiederverkaufswert eines unvollständigen Satzes, den man dann allzu gerne loswerden würde eher gering.
Golfschläger – Custom Fitting Service
Unsere Kunden können sich mittels Online-Fitting den individuellen Schlägersatz anpassen lassen. Das System wurde von der Firma Callaway entwickelt (an dieser Stelle: vielen Dank!) und steht nun den Kunden auch im Netz zur Verfügung. Die vom User gemachten Angaben werden mittels computergestützter Datenanalyse ausgewertet. Alle Maße und Angaben tragen dazu bei, den passenden Schlägersatz für den Kunden bereitstellen zu können. Ein wichtiger Faktor dabei ist ein Team von Golfprofessionals im Hintergrund, das mit den Daten umzugehen weiß. Hier bieten wir zum momentanen Zeitpunkt 50 Jahre Golferfahrung an: (hier allerdings zusammengerechnet). Unsere Garantie – ehrliche professionelle Beratung! Wir wollen Sie als Kunden gewinnen und behalten – und dies kann man nach unserer Meinung nur durch faire und kundenorientierte Angebote erreichen.