Richard Finch

Es gibt sicherlich viele große Momente in der Karriere von Richard Finch, und doch muss wohl zuerst eine nasse Hose erwähnt werden. Der englische Profigolfer bewies nämlich, dass man auch mit nicht ganz trockenen Beinkleidern Turniere gewinnen kann. Bei den Irish Open 2008 gestaltete sich die Schlussrunde besonders spannend. Finch hatte drei Schläge Vorsprung auf seinen engsten Verfolger, doch dann blieb sein Ball an einem Hang hängen, und Finch sah sich beim nächsten Abschlag ein bisschen zu nah am Wasser. Es kam, wie es kommen musste: Beim nächsten Schlag verlor Finch das Gleichgewicht und stand plötzlich bis zur Hüfte im nicht wirklich warmen Wasser. Der Engländer nahm es mit Humor: Schließlich könne er ja gut schwimmen, sagte er. Und spielte das Turnier tapfer zu Ende. Richard Finch kam am 9. Juni 1977 im englischen Hull auf die Welt, wo er immer noch seinen Wohnsitz hat. Er begann im Alter von zehn Jahren, den Golfschläger zu schwingen. Als seine Vorbilder nennt er Nick Faldo und Sandy Lyle. Seine aktuelle Tour ist die European Tour, auf der er seit 2005 spielt. Im Jahr 2000 gewann Finch bei den Spanish Amateur Open und fügte diesem Sieg zwei Jahre später den Titel bei den English Amateur Championships hinzu. 2003 gewann er die St. Andrews Links Trophy – es schien Zeit, ins Profilager zu wechseln, was Finch noch im selben Jahr auch tat. Zwei Jahre später war er auf dem besten Weg, „Rookie des Jahres“ zu werden, schaffte es aber nicht, die Saison ebenso erfolgreich zu Ende zu bringen, wie er sie begonnen hatte. Somit landete er in der „Rookie-Rangliste“ nur auf dem dritten Platz und auf dem 60. der Geldrangliste. 2006 war dann kein so erfolgreiches Jahr für den 1,88 m großen und 92 kg schweren Golfer. Unter anderem fiel er aus der Statistik der Geldrangliste heraus. Auch 2007 war ein eher unentspanntes Jahr. Da ließ sich Finch bis zum letzten Turnier der Saison Zeit, bevor feststand, dass er es mit dem 113. Rang doch so gerade noch unter die Top 115 geschafft hatte und somit seine Tourkarte behalten durfte. 2008 konnte Finch jedoch die Michael Hill New Zealand Open sowie die eingangs erwähnten Irish Open gewinnen. Sein Erfolgsrezept klingt dabei auf den ersten Blick einfach, ist es dann aber doch wieder nicht: „Ich habe seit vergangenem Jahr nichts verändert, ich mache einfach nur alles besser“, sagt Finch.