Golf bei Olympia

Von Golfakademie GmbH & Co. KG

Auch deutsche Profis in Rio am Start

Am 9. Oktober 2009 feierte die gesamte Golfwelt, denn an diesem Tag wurde bei der IOC Sitzung in Kopenhagen beschlossen, dass Golf zur olympischen Disziplin wird. Diese Entscheidung liegt nun fast sieben Jahre zurück und endlich ist es soweit - in wenigen Tagen starten die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro, wo sich auch der internationale Golfzirkus die Ehre geben wird. Höchste Zeit also, einen Blick auf das kommende Geschehen zu werfen und Sie über alle relevanten Details zu informieren. Denn für uns alle ist Golf als olympische Disziplin eine Neuheit, auch es nicht das erste Mal für den Golfsport ist. Doch dies liegt bereits 112 Jahre zurück, denn schon im Jahr 1900 und 1904 wurde Golf vom IOC als olympisch anerkannt. Erstmals bei den Spielen rund um die Weltausstellung in Paris wurde 1900 jeweils ein Turnier für Damen und Herren ausgetragen, aus denen Margaret Abbott und Charles Sands aus den USA als erste Goldmedaillengewinner hervorgingen. Bei den folgenden Spielen 1904, die in St. Louis ausgetragen wurden, gab es bereits erste Änderungen, denn das Turnier der Damen wurde von einem Mannschaftswettbewerb abgelöst, sodass ausschließlich Männer um das Edelmetall kämpften. Obwohl 72 der 75 Teilnehmer aus den USA stammten stand am Ende einer der drei Kanadier ganz oben auf dem Siegertreppchen, denn George Lyon setzte sich gekonnt gegen seine Konkurrenz durch. Doch dann war es mit der olympischen Karriere des Golfsports auch schon wieder vorbei, denn für die Spiele 1908 fanden sich einfach nicht mehr genügend Teilnehmer, die den teuren und beschwerlichen Trip über den Ozean auf sich nehmen wollten. Wir sind uns sicher einig wenn wir gehaupten, die 112-jährige Pause hat lange genug gedauert und es wird endlich Zeit, dass auch beim Golf wieder um Edelmetall gespielt wird.

Nach dem Entschluss Golf wieder olympisch zu machen, mussten natürlich erstmal die Teilnahmekriterien festgelegt werden. Doch auch diese wurden schnell gefunden, denn während des zweijährigen Qualifikationszeitraum diente die Weltrangliste als Ausgangspunkt, daher waren die Top 15 des World Rankings unabhängig von ihrer Nationalität bereits qualifiziert. Da sowohl bei den Damen als auch bei den Herren insgesamt 60 Teilnehmer zugelassen werden, bleiben noch 45 Startplätze offen. Diese wurden ebenfalls über die Weltrangliste vergeben, allerdings werden diese Plätze auf zwei Spieler pro Nation limitiert und insgesamt dürfen es nicht mehr als vier Spieler pro Land sein. So wird gewährleistet, dass das Teilnehmerfeld deutlich internationaler ausfällt. Außerdem wurde sichergestellt, dass mindestens ein Spieler aus dem Gastgeberland teilnehmen kann, auch wenn er sich nicht über das World Ranking qualifizieren konnte. Da die Frist erst am 11. Juli 2016 endete, blieb es bis kurz vor Schluss richtig spannend für viele Beteiligte. Am Ende gab es tatsächlich noch einige Überraschungen, denn wegen gesundheitlicher Bedenken aufgrund des in Brasilien verbreiteten Zika Virus sagten einige Spieler die Teilnahme ab und gaben damit ihren Platz für Nachrücker aus ihrer Heimat frei. Da die Absagen unter anderem auch von Top Spieler wie Rory McIlroy, Jason Day und Jordan Spieth kamen, gibt es keine klaren Favoriten, was die anstehenden Turniere noch interessanter macht. Aus deutscher Sicht dürfen wir uns sowohl bei den Damen als auch bei den Herren über die Teilnahme von jeweils zwei Spielern freuen, denn für das deutsche Olympia-Team gehen Martin Kaymer, Alex Cejka, Sandra Gal und Caroline Masson an den Abschlag. Besonders Kaymer, der mit seinem 52. Rang auf der Weltrangliste momentan der beste deutsche Spieler im internationalen Tour Geschehen ist, hat sich hohe Ziele für die Spiele in Rio gesetzt. Für ihn steht eine Medaille ganz oben auf der Prioritätenliste.

Es bleibt zu hoffen, dass unseren deutschen Startern der Kurs liegt, denn bislang konnte keiner der Teilnehmer die Golfanlage testen. Der Golfplatz in Barra de Tijuca, auf dem die Turniere der Olympischen Spiele ausgetragen werden, wurde eigens für diese angelegt und vom dänischen Designer Gil Hanse entworfen. Mit Kosten von ca. 20 Millionen Euro und einem sehr knappen Zeitfenster galt der Platz als Risikofaktor - insbesondere da er teilweise auch noch in ein Naturschutzgebiet übergeht - doch er wurde rechtzeitig fertig und soll nach den Spielen auch für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Für die Herren wird es bereits am 11. August ernst, denn an den folgenden vier Tagen findet das entscheidende Turnier statt. Die Damen haben noch ein wenig Schonfrist, denn diese müssen vom 17. bis 20. August ran. Gespielt wird im Zählspiel Modus über 72 Löcher. Hierbei handelt es sich um die klassischte Variante, die auch auf der Profi Tour in der Regel angewendet wird. Wer nach den vier Runden den niedrigsten Score auf seiner Karte hat darf sich über die Goldmedaille freuen. Bei Gleichstand entscheidet wie auf der Tour ein Stechen. In diesem Punkt gibt es keine Veränderung für die Profi Spieler, denn diesen Ablauf ist man tagtäglich gewohnt. Eine Besonderheit sind aber definitiv die Medaillen, denn olympisches Gold hat nicht jeder Profi Golfer daheim hängen. Ein weiterer Ansporn ist - neben Ruhm und Ehre versteht sich - die Qualifikation für die vier bzw. die fünf Majors (bei den Damen) in der nächsten Saison, denn die beiden Olympiasieger sind automatisch gesetzt und können sich entspannt zurücklehnen während die anderen sich dem nervenzehrenden Qualifikationsdruck aussetzen müssen.

Am kommenden Samstag starten die Olympischen Spiele in Rio offiziell mit der Eröffnungszeremonie, bei der natürlich auch unsere deutschen Golfer mittendrin sein werden. Es könnte ein einmaliges Erlebnis werden, denn momentan ist nicht sichergestellt, dass der Golfsport dauerhaft zur olympischen Disziplin wird. Schon 2020 könnte es wieder vorbei sein, die Verantwortlichen wollen erst nach den Spielen eine Entscheidung treffen. Wir hoffen natürlich, dass sich der Golfsport in Rio in einem guten Licht präsentieren kann. Denn das könnte sich natürlich positiv auf das Image der gesamten Branche auswirken. Wir drücken zumindest all unseren deutschen Athleten - egal ob Golfer, Kugelstoßer, Hürdenläufer oder Schwimmer - die Daumen und freuen uns über jede Medaille für das deutsche Olympia Team!

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