Die One-Hit-Wonder des Golfsports

Von Golfakademie GmbH & Co. KG

Karriere-Knick nach Titeln und Siegen

Es gibt Spieler, die über Jahre und Jahrzehnte in der ersten Liga des Golfsports mitspielen, konstant und regelmäßig ihre guten Leistungen abrufen und immer wieder den ein oder anderen Sieg einfahren. Dazu gehören beispielsweise Tiger Woods, Phil Mickelson und Ernie Els. Die Spieler haben es definitiv geschafft, seit ihrem ersten Major-Titel spielen sie immer um die Siege mit und konnten sich an der Weltspitze etablieren. Aus dem Profi-Golfsport sind diese Namen nicht mehr weg zu denken und vielen jungen Talenten dienen sie als große Vorbilder. Doch nicht jedem viel versprechenden Golfer widerfährt eine solche Karriere. Wie auch in der Musik-Szene gibt es im Golfsport so genannte "One-Hit-Wunder". Auf den Sport übertragen bedeutet dies, dass manche Spieler nach ihrem ersten großen Erfolg in eine Abwärtsspirale geraten und vom Erdboden verschwinden.

Ein gutes Beispiel für dieses Phänomen ist Mike Weir. 1992 wechselte Weir ins Profi-Lager und kämpfte sich über die Canadian Professional und die Asian PGA bis auf die US PGA Tour. Bei der Air Canada Championship im Jahre 1999 sicherte er sich in seinem Heimatland den ersten Sieg in der ersten Liga des Golfsports. Schon im Jahr darauf konnte er seine Klasse erneut unter Beweis stellen und gewann die WGC-American Express Championship vor Lee Westwood. Beim Playoff der Tour Championship 2001 konnte sich Weir gegen die besten Spieler dieser Zeit durchsetzten, Sergio Garcia, David Toms und Ernie Els mussten sich ihm geschlagen geben. Seine größte Saison durfte der inzwischen 40-Jährige im Jahr 2003 erleben. Neben der Nissan Open und der Bob Hope Chrysler Classic holte sich Weir mit dem Sieg beim Masters seinen ersten, und bisher auch einzigen Major-Titel. Es folgten noch der Sieg der Nissan Open 2004 sowie der Fry´s Electronics Open 2007. In den letzten drei Jahren hatte Mike Weir mit großen Problemen mit seinem Ellbogen zu kämpfen und ist von seiner ehemaligen Leistung meilenweit entfernt. In der letzten Saison fiel Weir endgültig aus den Top 150 der Weltrangliste hinaus und muss noch immer um die Tour-Karte 2011 kämpfen.

Auch Trevor Immelman galt als ein hoffnungsvolles Talent. Der in Kapstadt geborene Immelman spielte sich nur ein Jahr nach seinem Wechsel in das Profi-Lager von der European Challenge Tour in die erste Liga des Golfsports. Die Sunshine Tour Order of Merit in seiner Heimat Südafrika konnte er 2003 für sich entscheiden, im Jahr darauf folgten zwei Siege auf der European Tour. Damit erhielt Immelman die Einladung für den Presidents Cup 2005 und die Spielberechtigung für 2006 und 2007 auf der PGA Tour. Gleich in der ersten Saison in den Staaten holte er sich den Titel der Cialis Western Open und kam unter die besten Zehn der Geldrangliste. Der heute 30-Jährige erhielt den Award des Rookie of the year. Ein neuer Stern am südafrikanischen Golfhimmel war geboren. Doch der tiefe Fall kam umgehend. Ärzte diagnostizierten bei Immelman Ende 2007 ein Geschwür in der Größe eines Golfballes. Dieses war glücklicherweise gutartig, sorgte allerdings trotzdem für eine Zwangspause. Doch diese schadete ihm nicht, beim Masters 2008 lies er Tiger Woods im Regen stehen und sicherte sich seinen ersten Major-Titel. Danach ging es immer weiter bergab für den Südafrikaner. Eine Handgelenkverletzung und viele verpasste Cuts warfen ihn weit zurück und bei 28 Starts in der vergangenen Saison schaffte Immelman nie den Sprung ins Wochenende.

Einen harten Kampf um seine Existenz musste Rich Beem zu Beginn seiner Karriere bestreiten. Mit Nebenjobs aller Art hielt sich Beem über Wasser, dies änderte sich 1998 schlagartig, als er sich für die PGA Tour qualifizierte und direkt die Kemper Open gewann. Beim International in Castle Rock drei Jahre später siegte er souverän und nur eine Woche darauf konnte er sich bei der PGA Championship im Hazeltine National GC gegenüber Tiger Woods behaupten und seinen ersten Major-Titel einfahren. Seitdem zeigte die Leistungskurve von Beem stetig nach unten und schon seit Jahren konnte er nicht mehr von sich Reden machen. Ob einer der ehemaligen Spitzenspieler jemals zu alten Erfolgen zurückkehren kann, ist fraglich. Wünschenswert ist es jedoch sicherlich allen.

Platz drei für Martin Kaymer

Bei der alljährlichen Wahl zum Sportler des Jahres 2010 wurde Martin Kaymer am vergangenen Wochenende in Baden-Baden auf Rang drei gewählt. Vor ihm auf dem Treppchen platzierten sich Formel-1-Pilot Sebastian Vettel und der Tischtennisspieler Timo Boll. Bei der großen Gala mit rund 700 geladenen Gästen war Kaymer zwar nicht anwesend, da er sich momentan im wohlverdienten Urlaub befindet. Doch sicherlich freute er sich auch aus der Ferne über seinen Titel. Rund 1.500 Sportjournalisten aus Deutschland wählten in den unterschiedlichen Kategorien die besten Sportler des vergangenen Jahres. Mit 1.763 Stimmen reichte es für den Mettmanner für den dritten Platz. Sebastian Vettel wurde mit 4.288 Stimmen klar zum Sieger vor Timo Boll mit 2.088 Stimmen gewählt. Für Kaymer ist es nur eine von vielen Auszeichnungen, die er in der vergangenen Saison abstauben konnte. Das vergangene Jahr war das bisher erfolgreichste seiner Profikarriere. Insgesamt konnte Kaymer vier Turnier für sich entscheiden, darunter auch die PGA Championship. Damit ist er nun auch im Besitz seines ersten Major-Titels. Als zweiter deutscher Spieler hinter Bernhard Langer war er Mitglied im europäischen Ryder Cup Team und verhalt seiner Mannschaft zum Sieg. Die europäische Geldrangliste, das Race to Dubai, beendete er mit dem Gesamtsieg und auf der Weltrangliste konnte er sich bis auf Rang 3 verbessern. Damit gehört Martin Kaymer nun endgültig zur Weltelite des Golfsports. Trotz seiner eindrucksvollen Erfolge in der Saison 2010 reichte es nur für den dritten Platz bei der Auszeichnung des Sportler des Jahres. Ein mehr als eindeutiges Zeichen für den Stand des Golfsports in Deutschland. Auch wenn die Beliebtheit mehr und mehr steigt - es ist noch ein langer Weg um mit Formel-1, Fußball, Ski- und Wintersport etc. mithalten zu können.

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